„Für Vielfalt, Für Demokratie“

Bericht zur Kundgebung “Für Vielfalt, Für Demokratie”

Am Samstag fande in Ludwigsburg eine Kundgebung unter dem Motto “Für Vielfalt, Für Demokratie” statt. Es fanden sich 600 Demonstrierende zusammen. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Jusos und der Grünen Jugend Ludwigsburg (GJ LB) mit Unterstützung verschiedener Kirchen sowie der muslimischen Gemeinschaft. Hintergrund der Demonstration war der geplante „Schwabenkongress“ der rechtsextremen Gruppe Reconquista 21, der zunächst in Ludwigsburg angekündigt wurde, später aber in Nürtingen hätte stattfinden sollen. Durch die Ermittlungen der Polizei konnte die Veranstaltung jedoch frühzeitig verhindert werden.

Anlass der Kundgebung

Der „Schwabenkongress“ zog mit seiner Ankündigung und geladenen Gästen wie Martin Sellner, dem ehemaligen Co-Chef und Sprecher der Identitären Bewegung, Kritik und Besorgnis auf sich. Sellner, dessen Karriere tief in der Neonazi-Szene verwurzelt ist, fiel durch rassistische Hassreden, die Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakte zu rechtsextremen Kreisen auf. Besondere Aufmerksamkeit erregte seine Annahme einer Spende des Christchurch-Attentäters sowie seine Verbindungen zu Gottfried Küssel, einem verurteilten Holocaustleugner.

Der „Schwabenkongress“ sollte offenbar eine Plattform bieten, um rechtsextreme und diskriminierende Ideologien zu verbreiten, wie es im November 2023 in Potsdam der Fall war. Vor einem Jahr fand ein Vortrag Sellners statt, zu welchem Mitglieder der CDU, des Vereins der WerteUnion, der AfD und insbesondere der damalige persönliche Referent von Alice Weidel geladene Gäste waren. Der Vortrag enthielt einen sogenannten „Masterplan der Remigration“ – eine Anleitung, wie Migrant*innen und Deutsche mit Migrationshintergrund abgeschoben werden könnten.

Dank des Eingreifens der Polizei wurde die geplante Veranstaltung verhindert. Einzelheiten über die Festnahme einer Person und mögliche weitere Ermittlungen sind derzeit noch unklar.

Die Kungebung

Die Gegenveranstaltung war ein starkes Zeichen für Vielfalt und Demokratie. Estrella,  Jasper und Hosea waren vor Ort  und wurden von Daniel (GJ LB) herzlich empfangen. Obwohl die Teilnehmer*innenzahl zu Beginn geringer war als erwartet, füllte sich der Platz im Laufe der Zeit deutlich.

Wir wurden kurzfristig gebeten, als Ordner*innen zu unterstützen, und erhielten eine kurze Unterweisung dazu. Während der Kundgebung hielten Vertreter*innen der GJ LB, der muslimischen Gemeinschaft und weitere engagierte Redner*innen kraftvolle Beiträge, die die Bedeutung von Solidarität, Vielfalt und demokratischen Werten betonten.

Neben unseren Aufgaben als Ordner*innen konnten wir mit Daniel sowie weiteren Aktivist*innen ins Gespräch kommen. Besonders erfreulich war das Treffen mit Mersad (Mitgliederverwaltung GJ BW) und Leoni (GJ BW), die uns herzlich begrüßten. Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten wir eine Einladung, den Tag bei einem Getränk ausklingen zu lassen, was eine gute Gelegenheit für den Austausch und die Vernetzung bot.

Fazit

Die Demonstration war ein klares Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung. Die 600 teilnehmenden Menschen zeigten, wie wichtig es ist, gegen rechtsextreme Ideologien aufzustehen und für eine offene und vielfältige Gesellschaft einzutreten. Die breite Unterstützung durch politische Jugendorganisationen, religiöse Gemeinschaften und engagierte Bürger*innen war ein starkes Signal der Einheit.

Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und die hervorragende Organisation der Veranstaltung.